Vorteile einer webbasierten Dokumentation des Ist-Zustands

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Trennung von Planungs- und Instandhaltungswerkzeugen

Vorteile einer webbasierten Dokumentation des Ist-Zustands

Je komplexer eine Anlage ist, desto mehr Dokumente, Listen, Zeichnungen etc. gibt es, die praktikabel gehandhabt werden sollten. Die Entstehung dieser Papierberge fängt bereits in der ersten Planungsphase an, setzt sich bei der Inbetriebsetzung fort, geht während des Anlagenbetriebs weiter und endet erst nach Stilllegung und Rückbau. Gleichzeitig ist man in jeder dieser Phasen auf Informationen, also Daten angewiesen; nicht immer auf alle, aber stets auf die jeweils relevanten. Das Bestreben, eine vollkommen integrierte CAE-Welt mit immer aktuellen Daten zu generieren, auf die alle Gewerke Zugriff haben, scheint deshalb ein wünschenswertes Ziel zu sein.

Den Wunsch nach einer vollständigen Datenintegration gibt es schon lange, die praktische Realisierung ist allerdings auch heute nicht in Sicht. Generiert werden müsste dazu ein herstellerneutrales Datenaustausch-Format, auf das alle Gewerke zugreifen können und in dem sie wiederum ihre Daten ablegen. Ein entsprechendes, mächtiges Werkzeug wäre allerdings nicht unbedingt einfach zu bedienen und ob es als „eierlegende Wollmilchsau“ wirklich den unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Phasen einer Anlage von der Planung bis zur Instandhaltung gerecht werden könnte, ist fraglich. Zumal sich in der Praxis immer wieder zeigt, dass letztendlich nicht das jeweilige CAE-Werkzeug entscheidend ist, sondern der Datensatz, mit dem man jeweils arbeitet. Am Ende der Planungsphase muss folglich ein lesbares Dokument stehen. Da Planung und Betrieb unterschiedliche Aufgaben haben, sollten sie auch verschiedene Werkzeuge benutzen dürfen, vorausgesetzt der zwischen beiden notwendige Informationsfluss ist sichergestellt. Bei der BASF SE in Ludwigshafen zeigt sich, dass ein solches Vorgehen auf große Akzeptanz stoßen kann, wenn es praktikabel ist. Hier begann man im Jahr 2010, die elektronische Anlagendokumentation Livedok für den gesamten Standort einzuführen.


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Bild 1:

Bei der BASF SE in Ludwigshafen begann man 2010 die elektronische

Anlagendokumentation Livedok für den gesamten Standort einzuführen.

(Foto: BASF)



Der Datensatz ist entscheidend, nicht das Werkzeug

Am Standort Ludwigshafen (Bild 1) gibt es zwei Planungseinheiten, für Großprojekte weltweit und für den Standort selbst. Seit dem Jahr 2000 wird die PLT-Planung für Ludwigshafen ausschließlich mit dem CAE-System Prodok erstellt (Bild 2). Die Verfahrenstechnik- und die Rohrleitungsplanung benutzen mehrere unterschiedliche Systeme. Die PLT-Datenwelt war bis zu diesem Zeitpunkt schon sehr geordnet. Um den Betrieben einen Überblick auf die entsprechende Dokumentation zu geben, hatten einige Betriebe bereits die Planungsdokumente aus Prodok als Webdokumentation zur Verfügung gestellt. Der Nachteil von diesem System war, dass die kurzlebigen Dokumente der PLT-Planung relativ schnell dazu führen, dass die Webdokumentation nicht mit Sicherheit dem aktuellen As-Built-Stand entsprach. Mit der Einführung von Livedok hat sich dies nun geändert und zwar mit hoher Akzeptanz, wie der Stand vom September 2012 belegt. Etwa 1.200.000 Dokumente mit einem Datenvolumen von 75 GB sind eingepflegt, die von 916 Usern in 155 Betrieben genutzt werden. Die Gründe für die Akzeptanz liegen im hohen Praxisnutzen der elektronischen Dokumentation.


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Bild 2:

Dank zahlreicher Schnittstellen ließ sich das

Prozessleittechnik-Planungssystem Prodok gut integrieren.

(Foto: Rösberg)




Elegante Verwaltung der Änderungen in der Betriebsphase

Mit der Inbetriebnahme geht die Dokumentation an den Betrieb und die entsprechenden Serviceeinheiten über. Die Planung mit dem CAE-Werkzeug ist abgeschlossen, die Informationen befinden sich in der Dokumentation. Prozesstechnische Anlagen in der BASF unterliegen einer ständigen Optimierung und Anpassung. Es bleibt nicht aus, dass die Instandhaltung oder die Vor-Ort-Mannschaft Änderungen in der Anlage vornehmen. Diese Änderungen wurden bis zur Einführung von Livedok auf der Papierdokumentation festgehalten. Ursprünglich ging man davon aus, dass wenn alle eine entsprechende CAE-Schulung haben, dann nur noch im CAE-System gearbeitet wird. Dies hat sich in der Praxis aus zuvor genannten Gründen als nicht praktikabel erwiesen. Also hatte sich mit der Umstellung auf ein einziges CAE-System die Welt im Betrieb und in der Instandhaltung nicht geändert.

„Wenn der komplette Datensatz im CAE-System liegt, ist es schwer zu sagen, ob die Produktionsanlage geplant, gebaut oder schon in Betrieb ist. Zur Vorlage bei einer Behörde ist eine solche Dokumentation ungeeignet“, erläutert Michael Brendelberger, Senior Engineering Manager in der PLT-Planung bei der BASF SE. „Mit der Trennung von AS-Built- und CAE-Werkzeug ist der aktuelle Zustand einer Produktionsanlage dagegen eindeutig festgelegt.“ Durch eine elegante Verwaltung der Änderungen im Livedok wird der PLT-Planer (CAE-Systemspezialist) über alle Vor-Ort-Änderungen mit Datum und Verursacher informiert und zu gegebener Zeit vom Betrieb beauftragt, diese Änderungen im CAE-System einzupflegen. So geht keine Information verloren und die Planungseinheit kann über Jahre hinweg dokumentieren, wann welche Anlagenänderung in Betrieb ging bzw. welchen Umfang sie hatte. Für eine Serviceeinheit ist dies ein großer Zusatznutzen.


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Bild 3:

Der Livedok-Generator ist offen für nahezu alle denkbaren Aufgaben

und verarbeitet alle gängigen Formate

(Foto: Rösberg)



Dokumentationssoftware mit vielen Möglichkeiten

Das „Herz“ der Dokumentationssoftware, der leistungsfähige Livedok-Generator, ist für nahezu alle denkbaren Aufgaben offen. So sind die Schnittstellen zur Planung kein Problem (Bild 3), egal mit welchem CAE-System dort gearbeitet wird. Mit dem Livedok-Browser werden Navigation und Suche innerhalb der elektronischen Ablage dank leistungsstarker und intuitiv nutzbarer Werkzeuge zum Kinderspiel (Bild 4). Die Dokumentation kann mit jedem beliebigen Webbrowser eingesehen werden. Lediglich für Änderungen oder Aktualisierung ist eine Livedok-Lizenz erforderlich. Gliederungen der Dokumente und Ansichten lassen sich individuellen Bedürfnissen anpassen. Die Redlining-Palette reicht von Handschrifteingabe über Markieren, Durchstreichen bis hin zu dynamischen Stempeln (Bild 5).


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Bild 4:

Die Bedienung ist einfach und intuitiv

(Foto: Rösberg)

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Bild 5:

Die Redlining-Palette reicht von Handschrifteingabe über Markieren,

Durchstreichen bis hin zu dynamischen Stempeln und vielem mehr

(Foto: Rösberg)





Wenn keine permanente Netzwerkverbindung zur Dokumentation auf dem Fileserver besteht, lassen sich mit dem Offline-Modul die Daten auch unterwegs ohne Netzwerkverbindung eintragen. Bei der anschließenden Synchronisation werden die Roteinträge in die zentrale Dokumentation übertragen. Eventuelle Konflikte werden angezeigt, falls zum Beispiel parallel eine zweite Person dasselbe Dokument geändert hat. Vor Ort z.B. im mobilen Feldeinsatz kann der Mitarbeiter die unterschiedlichsten Geräte nutzen, da die elektronische Dokumentation nicht nur das Betriebssystem Windows, sondern auch Android unterstützt (Bild 6). Auch für die Zukunft ist die elektronische Dokumentation bestens vorbereitet. Als weitere Ausbaustufe ist beispielsweise die Aufbereitung der Daten ins jahrzehntelang elektronisch archivierbare PDF/A-Format geplant. Digitale Signaturen werden zukünftig außerdem die Dokumentation von Prüfabläufen etc. erleichtern.


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Bild 6:

Auch der Zugriff mit Smartphones und Android-Tablets möglich

(Foto: Rösberg)



Für die elektronische Anlagendokumentation steht damit ein leistungsfähiges Werkzeug zur Verfügung, das sich hoher Akzeptanz erfreut und auch ohne durchgehend herstellerneutrales Datenformat für die notwendige Ankopplung an die planenden Gewerke sorgt, weil es stets aktuelle Dokumente zur Verfügung stellt.

Über die Rösberg Engineering GmbH

Rösberg Engineering GmbH, im Jahre 1962 in Karlsruhe gegründet, bietet mit fast 100 Mitarbeitern an fünf Standorten in Deutschland und in China maßgeschneiderte Automatisierungslösungen. Dazu gehört das Basic- und Detail-Engineering für die Automatisierung von prozess- und fertigungstechnischen Anlagen. Zudem verfügt Rösberg über umfangreiche Projektierungs- und Anwendungserfahrung beim Einsatz speicherprogrammierbarer Steuerungen aller marktgängigen Fabrikate. Auch bei der Konfiguration, Lieferung und Inbetriebnahme von Prozessleitsystemen vertrauen viele Unternehmen auf Rösberg als herstellerunabhängigen Systemintegrator. Eine moderne Werkstatt zur Fertigung kundenspezifischer Schaltschränke rundet das Dienstleistungsangebot ab. Im Bereich Informationstechnik ist Rösberg seit mehr als 20 Jahren mit dem datenbankbasierten PLT-CAE-System Prodok international erfolgreich. 2007 präsentiert Rösberg mit Livedok ein System, das effizienten Zugriff auf die elektronische Anlagendokumentation bietet sowie deren Pflege und Konsistenz während des gesamten Lebenszyklus gewährleistet.



Text: Dipl.-Betriebsw. (FH) Evelyn Landgraf (Bild 7), Marketing bei der Rösberg Engineering GmbH


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Bild 7:

Dipl.-Betriebsw. (FH) Evelyn Landgraf

(Foto: Rösberg)




Weitere Informationen:

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