Hosokawa Alpine Aktiengesellschaft

Author
(not verified)
Posted in: , on 7. Aug. 2007 - 14:54

Die Hosokawa Alpine Aktiengesellschaft, die viele Kunden, Mitarbeiter und mancher Augsburger einfach „Die Alpine“ nennen, hat in den über 100 Jahren ihres Bestehens eine kontinuierliche wirtschaftliche Entwicklung erlebt und bewiesen, wie eine Firma durch stetige Innovation und Anpassungsfähigkeit auch schwierige Zeiten meistern kann.

Der Markenname ALPINE hat sich bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Industrie einen hervorragenden Ruf erworben. Bis zum heutigen Tag steht das Unter¬nehmen, das 1998 das 100jährige Firmenjubiläum feierte, für modernste Technologie in höchster Qualität. Dank des Vertrauens der Kunden weltweit, ist Hosokawa Alpine führend sowohl im Bereich Mechanische Verfahrenstechnik als auch in seinem Geschäftsfeld Kunststoffverarbeitungsmaschinen.

Die Firmengeschichte

Das Unternehmen geht auf Otto Holzhäuer zurück, der 1886 eine kleine mechanische Werkstatt für Werkzeugherstellung am Oberen Graben 6 in Augsburg eröffnete. Um die Jahrhundertwende wurden die Räumlichkeiten mitten in der Stadt zu klein und Holzhäuer erwarb 1898 ein Grundstück an der Augsburgerstraße in Göggingen, wo er inmitten von Wiesen und Weiden ein „Wohnhaus, Fabrikgebäude mit Comptoir und Hofraum“ errichten ließ. Diese Gebäude stehen noch heute auf dem zwischen Gögginger Straße und Peter-Dörfler-Straße liegenden Firmengelände der Hosokawa Alpine.

Anfang 1900 beteiligte sich der Münchner Großindustrielle Hugo Sachs am Unternehmen, das am 1. September 1911 in eine Kapitalgesellschaft unter dem Namen Alpine Maschinenfabrik GmbH umgewandelt wurde. 1916 wurde er Alleininhaber des Unternehmens und sein Neffe, Theodore Sachs, wurde Mitglied des Vorstands. Am 30. September 1938 verkauften Hugo und Theodore Sachs die Alpine AG an Mathias Fränkl, den Inhaber und Vorstand der MAPAG (Maschinenfabrik Augsburg-Plattling AG).

Nach Ende des 2. Weltkrieges war die Vorstandstätigkeit von Dr.-Ing. Hans Rumpf für den Wiederaufstieg der Alpine von entscheidender Bedeutung. 1956 erhielt er den Ruf auf den Lehrstuhl für Mechanische Verfahrenstechnik an der TH Karlsruhe, wo er den Grundstein für den Weltruf des Karlsruher Instituts auf diesem Gebiet legte.

Nach dem Ausscheiden von Dr. Rumpf übernahm zuerst Kurt Bösch bis 1972, anschließend sein Sohn Thomas Bösch bis 1987, das Unternehmen.

Mit der Übernahme durch die Hosokawa Micron Gruppe mit Sitz in Osaka, Japan änderte sich der Name 1987 in Hosokawa Alpine.

Die Gruppe, deren Chairman und Präsident Herr Masuo Hosokawa ist, ist Weltmarktführer in der Aufbereitung feiner Pulver und zählt zu den führenden Unternehmen in den Geschäftsfeldern Back- und Süßwarenanlagen und Folienextrusionsanlagen.

Photo:

Sichteranlage zur Herstellung von Toner

Attachments

1.hosokawa_alpine_sicheranlage (JPG)

Author
(not verified)

Hosokawa Alpine (Fortsetzung)

Posted on 7. Aug. 2007 - 01:05

(Fortsetzung)

1992 wurde Achim Vogel als Mitglied des Vorstands der Hosokawa Alpine Aktiengesellschaft bestellt und 1995 ernannte ihn der Aufsichtsrat zum Vorsitzenden des Vorstands. Gleichzeitig wurde er Mitglied der Geschäftsführung der Hosokawa Bepex, Leingarten und der Hosokawa Powders GmbH in Köln. Im Konzern zeichnete Herr Vogel verantwortlich als stellvertretender COO (Chief Operations Officer) für die europäischen Hosokawa Unternehmen.

Herr Dipl.-Ing. Achim Vogel ist zum 30. September 2006 in den Ruhestand gegangen.

Im Zuge der Nachfolgeregelung bestellte der Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. Mai 2006 Herrn Dipl.-Ing. Peter Krieg, den langjährigen Leiter der Sparte Minerals & Metals, zum Vorstandsvorsitzenden. Diese Maßnahme erfolgte im Rahmen des langfristig geplanten Generationswechsels innerhalb der Geschäfts-führung und wird zur Kontinuität und zur Stärkung der Gesellschaft für die an-stehenden Herausforderungen beitragen.

Der neue Vorstand der Hosokawa Alpine setzt sich aus drei Mitgliedern zusammen: Herrn Dipl.-Ing. Peter Krieg, Vorsitzender des Vorstands und zuständig für die Bereiche Folienextrusion, Marketing und Fertigung; Herrn Betriebswirt (grad.) Georg Ringmayr, zuständig für die Bereiche Finanzen, Controlling und Personal; Herrn Dipl.-Ing. Bertram Brenner, zuständig für den Geschäftsbereich Mechanische Verfahrenstechnik.

Die Hosokawa Alpine Augsburg mit der Zweigniederlassung in Köln und den beiden Tochterfirmen, eine in Leingarten bei Heilbronn und die andere ebenfalls in Köln, beschäftigt heute insgesamt 700 Mitarbeiter und 65 Auszubildende in Deutschland und trägt ca. 135 Mio € p. a. zum Gesamtumsatz der internationalen Hosokawa Micron Gruppe bei.

Photo:

Dipl.-Ing. Peter Krieg, Vorsitzender des Vorstands seit Mai 2006

Attachments

hosokawa_alpine_p.krieg (JPG)

Author
(not verified)

Hosokawa Alpine (Fortsetzung)

Posted on 7. Aug. 2007 - 01:26

(Fortsetzung)

Die Mahl- und Sichtanlagen

Für das Jahr 1898 als Gründungsdatum der Hosokawa Alpine spricht, dass Holzhäuers Betrieb in dieser Zeit mit dem Bau der Universal-Zerkleinerungsmaschine „Triumph“ den Bereich Feinzerkleinerung begründete, der noch heute eine Kern-kompetenz des Unternehmens darstellt.

Im Lauf der Firmengeschichte wurden Mühlen für immer feinere Pulver entwickelt und heute werden auf Hosokawa Alpine Anlagen Pulverpartikel mit einem Durchmesser von 1 - 2 µm erzeugt. Zum Vergleich: ein menschliches Haar hat einen Durchmesser von ca. 100 µm. Parallel zu den Mühlen wurden Windsichter zur Trennung von groben und feinen Partikeln konstruiert. Dabei gelang den Ingenieuren der Alpine 1967 so etwas wie ein Weltrekord: Zum ersten Mal konnte eine Trenngrenze von 1 Mikron, das entspricht 1/1000 mm, erreicht werden.

Heute entwickelt Hosokawa Alpine gemeinsam mit dem Hosokawa Powder Technology Research Institute in Japan (HPTRI), einer 2002 gegründeten Forschungseinrichtung des Hosokawa Konzerns mit 75 Mitarbeitern, neue Technologien für das Partikel-Design im Nanobereich. Ziel ist es für bestimmte Anwendungen nicht nur möglichst feine Partikel herzustellen, sondern Partikel mit bestimmten Eigenschaften zu versehen. Diese Eigenschaften können mechanischer, optischer, elektrischer oder auch chemischer Natur sein. Insbesondere auf den Gebieten Pharmazie, Kosmetik, der Batterie-/Akkumulatorenherstellung, Metallurgie und bei der Entwicklung von Brennstoffzellen haben sich neue, interessante Möglichkeiten eröffnet.

Vom Toner bis zum künstlichen Hüftgelenk

Fast in allen Industriezweigen werden feine Pulver benötigt. Zum Beispiel in der Chemie für Feinchemikalien, Toner, Farben, Schleifmittel, Kunststoffe, Kunstharze, Wachse oder in der pharmazeutischen Industrie für Arzneimittelwirkstoffe, Dentalmassen, Vitamine und Heilkräuter oder in der Nahrungsmittelindustrie für Proteine, Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Molkereiprodukte.

Die Anwendungen sind so zahlreich, dass sich in fast allen Produkten unseres täglichen Lebens Pulver finden, die auf Hosokawa Alpine Mahl- und Sichtanlagen hergestellt sein könnten.

Entweder sind die Pulver das Ausgangsmaterial für ein Produkt, wie zum Beispiel Quarzpulver für Glas, Mineralmehle für Fliesen, Kakaopulver für Schokolade, Holzmehl für Spanplatten oder sie dienen als Füllstoff, wie zum Beispiel Kalksteinpulver für Kunststoffprodukte, Ruß für Reifen, Kunststoffpulver für Beschichtungen oder Kalkstein und Zellulose für Papier.

Photo:

Auf Alpine Maschinen werden zum Beispiel Pigmente zum Einfärben von Kunststoffen, Papieren oder Textilien gemahlen

Attachments

hosokawa_alpine_pulver (JPG)

Author
(not verified)

Hosokawa Alpine (Fortsetzung)

Posted on 7. Aug. 2007 - 01:30

(Fortsetzung)

Umfassendes Leistungsspektrum

Hosokawa steht für Kompetenz in allen Fragen der Zerkleinerungstechnik. Viele Jahre enger Zusammenarbeit zwischen den Entwicklungsabteilungen der Kunden und den Hosokawa Alpine Ingenieuren haben das Unternehmen zum weltweit führenden Spezialisten für Partikelverfahrenstechnik gemacht. Um sicherzustellen, dass die Anwender aus den unterschiedlichen Branchen bei Hosokawa Alpine sachkundige Ansprechpartner finden, ist der Geschäftsbereich Partikelverfahrenstechnik in die Sparten Pharma & Food, Chemie, Minerals & Metals, Recycling & Schneidmühlen und Service gegliedert.

Je anspruchsvoller die Aufgabenstellung desto stärker profitieren die Kunden von den umfassenden Leistungen des Unternehmens, von der Beratung über die Versuche, das Engineering, die komplette Prozessautomation, Dokumentation, Fertigung, Bauplanung und Überwachung bis hin zur Inbetriebnahme und Schulung des Bedienpersonals vor Ort.

Das Technikum der Hosokawa Alpine bietet mit über 60 Maschinen und Anlagen auf ca. 3000 m Fläche einzigartige Möglichkeiten, Versuche zur Systemauslegung und zur Ermittlung der verfahrenstechnischen Gewährleistungsparameter durchzuführen, und zwar sowohl im Labor- als auch im Produktionsmaßstab.

Der Bereich Kunststoffverarbeitungsmaschinen

Seit 1955 werden bei Hosokawa Alpine auch Folienblasanlagen für Ein- und Mehrschichtfolien gefertigt. Mit diesen Anlagen stellen die Kunden 1-, 3-, 5- oder 7-Schichtfolien her, die zur Verpackung von Lebensmitteln, Baustoffen, pharmazeutischer Produkte, Elektronikteilen sowie als Schutzfolien für Plasmabildschirme dienen oder zur Herstellung von Tragetaschen, Geschenkfolien, Etikettenfolien eingesetzt werden.

Photo:

Alpine Extrusionsanlagen werden zum Beispiel zur Herstellung von Haushaltsfolien eingesetzt

Attachments

hosokawa_alpine_folie (JPG)

Author
(not verified)

Hosokawa Alpine (Fortsetzung)

Posted on 7. Aug. 2007 - 01:37

(Fortsetzung)

Investitionen in den Standort

Der wirtschaftliche Erfolg der zurückliegenden Jahre und die gute Auftragslage bestärkte das Unternehmen auch weiterhin in den Standort zu investieren. Der derzeitige Fokus liegt dabei auf dem Neubau von Fertigungs- und Montagehallen, die den heutigen Anforderungen eines Maschinenbauunternehmens besser gerecht werden. Geplant sind Investitionen von insgesamt ca. 20 Mio €. Ab Frühjahr 2007 wird in einem ersten Bauabschnitt eine neue Fertigungshalle mit 6.500 m Nutzfläche errichtet. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2008 geplant - ein ehrgeiziges Ziel, wenn man berücksichtigt, dass die Produktion ohne Unterbrechung weiterlaufen soll.

Die Mitarbeiter

Nach dem 2. Weltkrieg beschäftigte das Unternehmen 200 Mitarbeiter. Dank bahnbrechender Entwicklungen der Alpine Ingenieure bei Mahl- und Sichtanlagen in den 60er und 70er Jahren wuchs die Zahl der Mitarbeiter auf 500; ein Mitarbeiterstand, den Hosokawa Alpine bis heute halten konnte. Eine Entwicklung, die die Hosokawa Alpine wohl unter den Augsburger Unternehmen besonders herausstellt. Von den derzeit 540 in Augsburg beschäftigten Mitarbeitern sind 40 % mit Aufgaben im Vertrieb und Technik betraut, weitere 35 % arbeiten in der Produktion, 10% befassen sich mit Forschung und Entwicklung, 5% sind in der Verwaltung tätig und 10% sind Auszubildende.

Viele der Mitarbeiter wohnen im Süden von Augsburg oder in Göggingen. 70% der in der Fertigung Beschäftigten haben ihre Laufbahn als Auszubildende bei der Hosokawa Alpine begonnen. Kein Wunder, dass es Familien gibt, bei denen 3 Generationen im Unternehmen arbeiten.

Die Ausbildung

Wer seine Zukunft gestalten will, muss in die Ausbildung junger Menschen investieren. Mit etwa 45 Auszubildenden in kaufmännischen oder technischen Berufen hat das Unternehmen eine der höchsten Ausbildungsquoten in der Augsburger Region.

Die hohe Qualität der Ausbildung zeigt sich immer wieder in gutem Abschneiden der Hosokawa Alpine Auszubildenden bei ihren Abschlussprüfungen.

Auch Studenten der FH Augsburg und anderer Hochschulen unterstützt Hosokawa Alpine durch Praktika oder bei ihrer Diplomarbeit. Nicht selten entsteht aus diesem Kontakt für die Praktikanten und Diplomanden ein dauerhafter Arbeitsplatz im Unternehmen.

Photo:

Die Alpine Auszubildenden 2006 zusammen mit ihren Ausbildern

Attachments

hosokawa_alpine_mitarbeiter (JPG)